Laura Dahlmeier

DSV Team auf dem Weg Richtung Oslo

Weltmeisterschaften eines der großen Highlights als Sportler. Dass es diesmal zum Ende der Saison für die Titelkämpfe nach Oslo geht, ist für viele das Sahnehäubchen. „Oslo ist für mich immer etwas Besonderes, da die Wettkämpfe quasi in einer Großstadt stattfinden. So kann man sich an Ruhetagen von der Stadt ablenken lassen, gemütlich Kaffee trinken gehen und die Anonymität genießen“, darüber freut sich Fanziska Hildebrand ganz besonders.

Auch für Maren Hammerschmidt wird es das Erlebnis schlechthin. „Ich bin nur mal mit der Fähre in Oslo angekommen, aber noch nie am Holmenkollen gelaufen und freue mich unglaublich“, so die Winterbergerin. Aber wie atemberaubend Oslo sein soll, davon kann auch Vanessa Hinz nur schwärmen. „Das ist ein Erlebnis, das ich mir immer wieder zurückrufe. Das erste Mal auf der Schanze und ganz Oslo war erstrahlt: Das ist meine Erinnerung an Oslo.“

Aber auch aus sportlicher Sicht ist es ein ganz besonderes Highlight. „Aber ich weiß auch, dass der Heimvorteil im Biathlon nicht wirklich existiert. Vielleicht können die anderen davon profitieren, dass die Norweger daheim besonders unter Druck stehen“, ein interessanter Blickwinkel den Gerald Hönig herausstellt.

„Unser gemeinsames Ziel ist es, wieder ähnliche gute Ergebnisse wie bei der WM in Kontiolahti zu erzielen“, so motiviert Mark Kirchner seine Jungs. Und auch Simon Schempp ist voller Zuversicht, trotz seiner Bronchitis, die ihn nach Canmore quälte. „Mein Ziel, eine Einzelmedaille mit nach Hause zu bringen, bleibt also bestehen. Ich freue mich auf alle Wettbewerbe, in denen ich starten darf, besonders aber auf den Sprint. Freuen würde ich mich auch über einen Einsatz in der Mixed-Staffel. Die Generalprobe in Canmore konnten wir ja gewinnen. Ein gutes Mixed-Ergebnis wäre ein schöner Einstieg in die WM“, so der dreimalige Sprintsieger der laufenden Saison.

Die Damen die haben bereits eindrucksvoll bewiesen, dass das noch junge Team extrem erfolgreich sein kann. Da ist es nicht weit hergeholt, wenn der Bundestrainer Gerald Hönig das Ziel Medaillengewinn fokussiert. „Eine Staffel- und eine Einzelmedaille sollten unser Ziel sein.“ Auch im Rückblick auf die Erfolge der letzten WM in Kontiolathi scheint dies eine machbare Aufgabe zu sein. Aber es wird den Athleten und Athletinnen auch einiges abgefordert. „Man spürt den gewachsenen Druck definitiv. Wir haben das natürlich genossen, haben uns aber auch für die Folgezeit einen Rucksack erarbeitet, den wir jetzt tragen müssen. Wir tragen ihn aber gerne“, so Hönig zur Erwartungshaltung an die Sportlerinnen.

Es sind die Staffelbewerbe, die die Athleten und Verantwortlichen sicherlich als große Medaillenchance sehen. „Wenn es wie in Kontiolahti wieder Goldmedaillen werden sollten, würden wir die gerne nehmen. In den Teamwettbewerben eine Medaille zu gewinnen, muss das Ziel sein. Und mindestens eine in den Einzelbewerben – sprich: mit drei Medaillen wieder nach Hause zu kommen, das würden wir gerne unterschreiben“, so formuliert Mark Kirchner für das ganze DSV-Aufgebot die Zielstellung.

Auch Arnd Peiffer kann bereits wieder ans Gewinnen denken. „Eine Titelverteidigung mit der Staffel wäre natürlich schön, wir haben uns im Weltcup in dieser Disziplin von Mal zu Mal gesteigert.“ Nach seinem schweren Sturz in Presque Isle hat er „nur“ noch mit Muskelverspannungen zu kämpfen ansonsten füllt er sich aber fit. „Bewegungseinschränkungen habe ich zum Glück keine und auch dem Kopf geht es wieder gut“, so Arnd Peiffer.

 

 

Ein ganz heißes Eisen im Feuer ist Erik Lesser immer. Vergangenes Jahr wurde er überraschend Weltmeister im Verfolgungswettkampf. Er fühlt sich nicht nur für die Einzeleinsätze fit. „Besonders in den Staffeln habe ich meine Souveränität wiedergefunden, daher bin ich guter Dinge, dass es in Oslo gut laufen kann“, so Erik kurz vor dem WM Start.

Die eine Franziska muss noch um ihre Einsätze bei den Rennen bangen, die andere Franzi ist in jedem Bewerb, dem Saisonverlauf zu urteilen, eine Medaillenkandidatin. „Sprint und Verfolgung sind immer was Besonderes und natürlich auch die Staffeln. Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn ich dafür einen Einsatz bekomme!“, so Franziska Preuss. Für Franziska Hildebrand ist die Richtung bereits klar: Es darf gerne eine Medaille sein – einzeln und mit der Staffel!“

Mit Vanessa Hinz und Maren Hammerschmidt kehren die beiden „Aussteiger“ ins Team zurück. Statt der Überseereise nutzten sie die Zeit um sich optimal auf die WM vorzubereiten. Voller Begeisterung geht Maren an die Aufgabe bei den Titelkämpfen heran. „Langsam steigen die Nervosität und die Aufregung. Nach vier, fünf Wochen Ruhpolding geht’s jetzt wirklich los. Ich muss mich schon manchmal noch zwicken, dass ich hier im Quartier zur WM-Mannschaft gehöre. Das ist schon echt cool“, so Maren. Für sie sind es die erste Weltmeisterschaften.

Auch Vanessa Hinz startet mit einer riesigen Portion Freude und Selbstbewusstsein in das Großereignis. „Jetzt freue ich mich richtig auf die WM! Klar, jeder will eine Medaille haben. Aber ich bin bisher noch nicht auf dem Treppchen gestanden. Da wäre es vermessen, eine Medaille zu erwarten. Ich weiß, dass ich’s drauf habe, und dass ich’s kann“, so die Schlierseerin.

Ganz gespannt darf man sein was Andreas Birnbacher zeigen kann. Er sagt selbst: „Grundsätzlich war meine bisherige Saison solide, aber die Highlights ganz nach vorne haben gefehlt. Meine besten Rennen waren jeweils im Verfolger.“ Mit dem 13. Platz im Gesamtweltcup hat er aber gezeigt, dass er zu den besten 15 der Welt gehört.

Er wird gerne Rennsemmel genannt, Benedikt Doll. Das gleiche gilt auch für Miriam Gössner. Wenn Benni Doll dann am Schießstand noch trifft, dann ist er gut für ein Podest. Das hat er in Canmore mit seinem zweiten Platz definitiv bewiesen. „Wenn ich bei der WM laufen darf, dann will ich auf jeden Fall meine technischen Probleme am Schießstand verbessern. Läuferisch kann ich das Niveau sicherlich halten“, so Benni.

Bei Miriam weiß man auch, wenn sie trifft kann sie vorne reinlaufen, denn die Laufzeiten, die kann sie mitbestimmen. An der Waffe wurde nochmal getüftelt. „Ich weiß, dass ich auch treffen kann. Ich weiß, dass ich auch nicht mal null schießen muss. Deswegen bin ich sehr zuversichtlich“, Miriam vertraut auf ihr Können auf der Strecke und versucht es am Schießstand besser zu machen.

Und dann ist da noch eine Laura Dahlmeier, die während der Saison immer wieder voll überzeugen konnte. Von Infekten wurde sie zeitweise ausgebremst, aber wenn sie am Start war, dann war sie definitiv Mitfavoritin um den Sieg. „Ich weiß, dass ich als Medaillenkandidatin gehandelt werde, ich selber fühle mich nicht unbedingt als große Favoritin. Ich habe in diesem Winter, wenn immer ich am Start war, zwar gute Ergebnisse und auch Siege abgeliefert, das habe ich aber selber nie so erwartet“, sagt Laura selbst.

Es ist also angerichtet. Die Weltmeisterschaften in Oslo 2016 beginnen am Mittwoch dieser Woche.

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