Die denkwürdigsten Momente der Saison

Darya DomrachevaSie sieht kaputt aus. Und sie darf auch kaputt sein, die Weißrussin Darya Domracheva. Sie hätte eine zweite Magdalena Neuner sein können, wäre da nicht das irrwitziges Pensum an Wettkämpfen gewesen. Die Juniorin erzielte nicht nur im Weltcup beachtliche Leistungen, auch Junioren-WM, Universade, WM und die EM standen bis jetzt auf ihrem Programm. Sollte man ihren Reisestress nächstes Jahr etwas verringern, dann wird sich die Damenelite von einem weiteren jungem Heißsporn in Acht nehmen müssen.
MaskottchenrennenWas da plötzlich passierte, war unfassbar. Man drehte sich um im Stadion von Hochfilzen, um die Top-Athleten des Winters zu fotografieren. Doch die waren weg. Gewichen einer Meute aus Bären, Eichhörnchen, Hasen (?) und anderen undefinierbaren Etwas-en. Die Elite der Biathlon-Maskottchen hatte sich zum Wettkampf getroffen. Wer den zwischen all dem Gewatschel und Gestolpere schließlich gewann, blieb nebensächlich. Fakt ist, Fans, Athleten und Betreuer hatten ihren Spaß!
Die Popos der SaisonEs schien in Mode zu kommen bei den Franzosen. Nein, nicht das Vatersein. Aber die besondere Verzierung des Laufanzuges. Es Raphael Poirée mit seinem "Welcome Anna" nachmachend, trat auch Vincent Defrasne mit einem Schriftzug der besonderen Art auf. Den weiblichen Fans wird der Inhalt der Verzierung vielleicht nicht so wichtig sein, wir sind einfach nur erfreut über die Platzierung der Botschaft. Endlich ein guter Grund (sollte man sagen, Ausrede?), um den Herren der Schöpfung etwas länger mit den Augen zu folgen.
Siegerehrung HochfilzenMan könnte soviel anders machen bei den immer gleichen Siegerehrungen des Weltcupzirkus. Und das werden sich auch die Veranstalter des ersten Weltcups in Hochfilzen gedacht haben: bei der Siegerehrung im benachbarten Fieberbrunn wurden die Athleten auf die Bühne eingeflogen. Ein Spaß der besonderen Art für Sportler und Fans! Warum nicht immer so?
Sommerliche StreckenEs wird wieder warm. Und es werden Erinnerungen wach an einen fast nicht vorhandenen Winter. Wie gut taten da die perfekten, ja winterlichen Weltmeisterschaften in Antholz? Denn das Bild, das sich zu Anfang des Winters bot, war stets das gleiche: ein weißes Band in herbstlicher Landschaft. Ob Fisch, ob Großglocknerschnee – die Zeitungen dankten es den Veranstaltern. Mehr zu berichten, mehr zu lachen. Denn trotz gegenteiligen Beteuerungen der Zulieferer hörten die Witze über den Fischgestank des Oberhofer Schnees nicht auf.
Magdalena NeunerBezeichnend für all den Rummel den Magdalena Neuner als erfolgreichste WM-Teilnehmerin und "Shootingstar" des deutschen Teams ertragen musste: das Fotoshooting mit dem Hund auf dem Antholzer See. Gut 20 versammelte Fotografen, die Lena so positionierten, wie sie es gern hätten. Doch sie weiß sich auch durchzusetzen: eine Anfrage, sie mit ihrem Instrument – einer Harfe – fotografieren zu lassen, lehnte sie ebenso ab, wie ein Angebot des Playboys. Bodenständig ist sie eben geblieben, die Bayerin…
hatzDie Hatz war wie fast jedes Jahr wieder gleiche – so auch die Kampfansage: "Jagd auf den Norweger ganz da vorn!" Und einem gelang es doch tatsächlich, sich durchzusetzen: Michael Greis ließ Ole Einar Bjoerndalen hinter sich. Zumindest was den Gesamtweltcup belangt. WM-Gold – derer zwei – und das Horten von weiteren Weltcupsiegen in Richtung Ingemar Stenmark – das konnte ihm niemand nehmen.
Wolfgang PichlerWie sagte Sigi Heinrich? Wolfgang Pichler würde ein letztes Vaterunser auf der Strecke beten. Ob kniend, ob rennend, fluchend oder jubelnd – kein anderer Trainer wurde so emotional während der Weltmeisterschaft in Antholz. Und als seine Jungs und Mädels dann auch noch Gold in der Mixed-Staffel holten, da war es so weit. Pichler war nicht mehr zu halten, selbst das Fernsehen musste warten, bis die letzten Tränen getrocknet waren und der Coach sich beruhigt hatte. Doch die Tränen und greifbaren Herz-Attacken waren wohl ein Opfer, das Pichler gern gab. Hatten doch seine Schweden endlich das verdiente Gold.
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