Dominik Landertinger

(Sommer 2009): Dominik Landertinger

Dominik Landertinger Dass er die österreichischen Biathlon-Meisterschaften nicht mitlaufen konnte, wurmte Weltmeister Dominik Landertinger schon ein wenig. Doch als oberste Priorität steht natürlich die Gesundheit. Er nahm die neuerliche Zwangspause gelassen und witzelte: „Ich weiß schon gar nicht mehr, wie oft ich dieses Jahr krank war!" Nun soll es vorerst aber keine weiteren Ausfälle geben. Seit Montag trainiert „Landi" wieder, schließlich gilt es, der unfassbaren Saison des letzten Winters noch eins drauf zu setzen. „Das große Ziel ist natürlich Olympia, aber da herrschen eigene Gesetze!" Warum das so ist, kann er sich auch nicht erklären, „schließlich sind es auch nur normale Biathlon-Wettbewerbe."

Was er jedoch weiß: Die Strecke in Whistler sagt ihm nicht so zu. „Viel zu einfach", tut er die Streckenbeschaffenheit ab. „In der letzten Saison hat man den Vergleich richtig gemerkt. Erst die harten WM-Strecken, dann der Kurs in Kanada. So etwas Leichtes ist einfach nichts für mich, ich mag es, wenn ich beißen muss."

Dass es jedoch schwierig wird, der letzten Saison noch eins draufzusetzen, ist Landertinger klar. Mit der kleinen Kristallkugel und dem WM-Titel hat er im Juniorenalter schon Erhebliches erreicht. „Ich plane natürlich, noch etliche Auszeichnungen dieser Art zu sammeln und bis 35 will ich schon weitermachen, also bleibt da genug Zeit", so der 21-jährige.

Sieg in Korea: Dominik Landertinger Durch den Weltmeistertitel hat sich bisher nicht allzu viel für den Hochfilzener verändert. Zwar sei trotz der schwierigen wirtschaftlichen Situation ein wenig mehr Sponsoreninteresse zu spüren, doch der Biathlon-Sport feilt noch immer an seinem Stand in Österreich. Und aufgrund seiner Erfolge den Boden unter den Füßen zu verlieren, liegt Landertinger ohnehin nicht. Das beste Beispiel zeigte sich erst Sonntagabend. Der Österreicher ließ es sich nicht nehmen, auf der Alm seiner Eltern als Kellner auszuhelfen. „Wenn man dann natürlich den Bürgermeister oder andere Bekannte bedient, dauert es schon eine Weile, bis man fertig ist. Es will ja jeder gern wissen, wie es gerade im Training läuft und wie es mir geht."

Diese Bodenständigkeit rechnet ihn auch Team-Kollege Christoph Sumann hoch an. „Er ist zwar immer noch ein junger Schnösel", lacht Sumann, „aber wie er mit den Erfolgen umgeht, ist schon okay. Der wird die Bodenhaftung nicht verlieren!"

Der einzige Ort, wo er die verlieren könnte, ist auf der Straße: Mit dem Audi wird die Geschwindigkeit schon mal getestet. Nicht bis zum äußersten, aber immerhin zeigt sich im Auto ein typischer Sportler: Schnell muss es sein. „Das einzige, was ich nicht machen würde, wäre Motorrad zu fahren. Das ist mir zu gefährlich. Da krieg ich sicher zu schnell einen Geschwindigkeitsrausch. So ist das schon okay."

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