Lowell Bailey: Biathlet und Musiker

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Lowell Bailey hat zwei Vorlieben: Biathlon und Musik. Und er versucht beide zu vereinen: seine geliebte Gitarre und sein Biathlon.

Die Musik wurde ihm bereits in die Wiege gelegt. Sowohl sein Vater als auch sein Onkel waren professionelle Musiker. Sein Vater war Sänger und Songwriter und hat in zwei Bands gespielt, aber seine Musik war nicht lukrativ genug und nach Baileys Geburt musste er einer anderen Arbeit nachgehen. Bailey selbst ist auch Mitglied in zwei Bluegrass-Bands. Die Big Slyde and Swimming With Champy-Band hat er mit einigen High-School-Kumpels vor drei Jahren gegründet.

Bailey ist sicher, dass Musik und Biathlon sich gut ergänzen. Biathlon erfordert viel Konzentration und Intensität und bei der Musik kann ich entspannen, kann meine Gedanken sortieren um mich dann wieder voll auf meinen Sport zu konzentrieren, sagt er. Obwohl es immer wieder ein Balance-Akt für ihn ist, hat der Biathlon-Sport oberste Priorität in seinem Leben. Glücklicherweise haben die Mitglieder der beiden Bands Verständnis dafür. Wenn es ihm auch nicht immer möglich ist, so viel Musik zu machen, wie er gerne möchte, hat es ihn nicht daran gehindert, den Team Song „Fire Them Down“ für das US-Biathlon-Team zu kreieren. Der 32-jährige Bailey sagt, dass die Musik immer ein großer Teil seines Lebens sein wird und vielleicht kann er ja seine Liebe zur Musik verbinden mit seiner Liebe zum Biathlon und eine Band mit einigen seiner Biathlon-Kollegen gründen.

Einige Damen aus der Frauen-Nationalmannschaft lernen bereits Gitarre, aber ich glaube, wir würden mehr Übung brauchen, bevor wir eine Band gründen können, meint er. Schon als Kind liebte er Biathlon und er hatte das Glück, es im Laufe der Jahre zu seinem Beruf machen zu können. Die Teilnahme an den Olympischen Winterspielen war sein Ziel. Er ist in Lake Placid aufgewachsen und in dieser Stadt kommt man natürlich nicht an der großen olympischen Geschichte vorbei. Wenn ich aus dem Fenster während meines Englischunterrichts in der High-School blickte, sah ich das Olympic Oval, wo Eric Heiden fünf Goldmedaillen gewann, aus dem Fenster während des Hauswirtschaftsunterrichts sah ich quer über die Straße die Hockey Arena von 1980.

Bereits im Alter von vier Jahren fing er mit Langlauf an und mit 14 wurde er ins US Olympic Training Center eingeladen. Hier kam er zum ersten Mal mit Biathlon in Berührung: Langlaufen und Schießen in Kombination faszinierte ihn damals schon. Ich bin glücklich, diese Chance bekommen zu haben, sagt er. Baileys persönliches Ziel in diesem Jahr ist ein Weltcup- oder Olympia-Podium. Und die letzten Winter war er ja immer sehr knapp dran. Das Erreichen seines Ziels wäre der Höhepunkt nicht nur für ihn, sondern auch für die Trainer, seine Unterstützer und Helfer, die seit fast drei Jahrzehnten mit ihm arbeiten. Und trotzdem will er versuchen, sich nicht selbst zu viel Druck zu machen.

Aber eins ist für ihn sicher, ob er gewinnt oder verliert: Irgendwann – eines Tages wird er einen tollen Song machen.

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